Le doc accompagne Thierry dans son évacuation

Wegen Thierrys Umfall sitze ich in Islamabad und kann euch ein Mail schicken.

Thierry klemmte sich den Fuss in einer Getscherspalte ein. Sein Steigeisen verhakte sich und so stürzte er. Dabei hat er sich sehr wahrscheinlich die Achillessehne gerissen und den Knöchel gebrochen. Er konnte jedenfalls nicht mehr auf den Fuss stehen und musste ins nächste Hochcamp getragen werden. Dort machte ich ihm einen Gips. Dann fingen wir an, eine Helikopterrettung zu organisieren. Verständlich. - Wir hätten eine Woche gebraucht um Thierry (80kg) auf dem Rücken bis zu den Jeeps zu tragen und dann hätte er zweit Tage Jeep fahren müssen und erst nach einem weitern Tag Flug wäre er in Islamabad gewesen.

Die Organisation war sehr kompliziert und benötigte einen ganzen Tag, den letzten Flugtag vor zwei langen Regentagen. Erst am vierten Tag abends konnten die Helikopter durch ein Wetterfenster bei uns landen. - Wir wollten gerade mit dem Abtransport zu Fuss beginnen. Die Warterei war aufreibend, obwohl Thierry kaum Schmerzen verspürte. -

Der stündige Flug nach Chitral mit den zwei Militärhelikoptern des Typs Lama war sehr eindrücklich. Ich kam aber ins Schwitzen, als die Benzinanzeige plötzlich rot zu leuchten begann. Es reichte gerade noch für die letzten zwei Flugminuten. Der Flug am folgenden Tag nach Rawapindi war ebenfalls sehr beeindruckend.

In zwei Stunden flogen wir über halb Pakistan. Es folgten weitere hektische Stunden mit Besuchen bei der Schweizer Botschaft, verschiedenen Flugorganisationen, dem Militär, dem Chef der Rettungsorganisation. Und wir schafften es, dass Thierry noch am selben Tag mit einem Flugzeug in die Schweiz fliegen konnte. Ich suche jetzt in Islamabad noch mehrere hundert Meter Fixseil und vielleicht bekomme ich morgen noch einen Flug, der mich zurück zur Expedition bringt.

Andre Mueller